Mächtig Holz in der Hütten

Bild des Benutzers florian

Und wieder fahren Kathinka und Erik früh los. Dieses Mal gehts zum Frühstücksclub mit den Arbeitskollegen. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass ich ständig am Machen bin, und die beiden anderen das süße Lotterleben geniessen. Hm...vielleicht bekommt so jeder was er will?!? Oder was er verdient?
Da ich ohne Auto bin, kann ich nichts besorgen. Ich habe aber auch so genug zu tun. Kathinka wollte die nagelneuen Mülltonnen doch nicht im hinteren Durchgang des Ostflügels haben. Ich checke mal das Carport, ob da irgendwas zu machen ist. Oh ja, wenn man da ein wenig aufräumt, ist noch Platz für Müll. Gesagt getan. Zunächst stapel ich die Betonplatten neu und türme sie auf einer Seite der Mauer auf. Dann wird der Besen geschwungen. Altes Laub, Moos, Gras und allerlei Unrat samt Tannennadeln wandern direkt in die Biotonne. Der Sandhaufen etwas zusammengeschoben und schon ist Platz für mindestens zwei Mülltonnen. Es fängt wieder an zu regnen. Ich mache innen weiter und bringe ein wenig mehr Ordnung in die Werkstatt. Ausserdem wird hier Platz geschaffen für die nachmittägliche Besorgung. Im Haus knüpfe ich mir unseren Holzbalken für den Durchbruch vor und tünche ihn mit feinstem Bootsöl. Zwischen den einzelnen Tränkungen repariere ich den Plastikschrank im Bad, den Erik als Kletterbox benutzt hat und schraube nochmal die Fussleisten im Schlafzimmer an. Die hatten sich ob der maroden Wand schon gelöst.
Sowohl Kathinka als auch ich werden in nächster Zeit einen brauchbaren Arbeitsplatz benötigen. Ich sortiere also die Kartons im Wohnzimmer um und schaffe Platz für unseren großen Schreibtisch. Der ist auch sehr schnell aufgebaut. Wer den erfunden hat, hat sich wohl wirklich Gedanken gemacht. Hab ich damals gut voraus geplant...
Als die Beiden wieder zurück sind, trage ich noch schnell ne weitere Schicht Öl auf den Balken auf und dann gehts samt Anhänger zum nächsten Baumarkt. Dieses Mal ist Hornbach dran. Hab die Preise im Internet verglichen und hier bekomme ich am meisten für unser Geld. Im dortigen Drive-In suche ich uns 60 stabile Aufdoppler für unsere Dachsparren aus. Der Anhänger ächzt unter der Last. Rein rechnerisch sollte er eigentlich nicht überladen sein. Aber irgendwie fühlt es sich komisch an...
Jedenfalls kommen wir heil zu hause an und ich überlege mir, wie ich die ganzen Balken ins Oberstübchen bekomme. Ich hab natürlich keine Lust 60 Mal den langen, gewundenen Weg zu laufen. Aber die Dinger sind zu kurz um sie von aussen an die Dachterasse zu lehnen. Kurzerhand schnappe ich mir eine Holzbank und baue mir damit ein Podest, auf dem ich die Teile abstellen kann. Immer in kleinen Reisegruppen von 6 Hölzern. Da es bereits dunkel geworden ist, stelle ich einen Bauscheinwerfer auf und zaubere lustige Schattenspiele von einem arbeitenden Männchen an Nachbars Haus. Dann per pedes nach oben und mit viel Muskelkraft und Rückenschmerz jeden Balken aufs Dach gehievt. Nach zwei Stunden habe ich mächtig Holz in der Hütten. Hat doch soweit Alles gut geklappt. Obwohl mich mein Scheinwerfer blendet, kann ich über mir, zwischen all den Flugzeugen, jede Menge Sterne sehen. Toll. Wann habe ich denn in Hamburg mal Sterne gesehen? Ich glaube noch nie...